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Merz gegen Scholz: Die Migrations-Farce

Guten Morgen Berlin! Das Regierungsviertel brummt wieder. Gestern ging es beim Vorwärts los, heute treffen Sie mich bei den Seeheimern und beim Landesfest der Hamburger. Sprechen Sie mich am Grill gerne direkt an und verraten Sie mir Ihre Geheimnisse. Mein Name ist Gordon Repinski, das ist Ihr Berlin Playbook. Wir starten.
MIGRATION: Heute Nachmittag treffen sich entweder Ampel und Union im Innenministerium zu Verhandlungen über einen Asylkompromiss, oder die Union lässt alles vorher platzen. Migration, das wichtigste politische Thema des Landes, ist aktuell der größte anzunehmende Polit-Schaukampf.
Gestern kündigte Nancy Faeser flächendeckende Grenzkontrollen an: Hier ihre Aussagen, hier die Antwort von Friedrich Merz.
Was Scholz will: Die Verantwortung mit einer gemeinsamen Lösung teilen und den Dauerbeschuss auf die Ampel runterdrehen, dafür dehnt er die Positionen seiner Partei sehr weit. 
**(Anzeige) Eine Nachricht von Gavi, der Impfallianz, unterstützt von der Bill & Melinda Gates Stiftung: Zwischen 2000 und 2020 hat Gavi eine Milliarde Kinder durch Impfungen vor vermeidbaren Krankheiten geschützt. Mit zusätzlicher Unterstützung Deutschlands können wir weitere 500 Millionen Kinder gegen mehr vermeidbare Krankheiten schützen – schneller als je zuvor.**
Was Merz will: Eigentlich will er aus den Gesprächen raus. Warum sollte er für Scholz Mitverantwortung übernehmen bei einem Thema, bei dem nichts zu gewinnen ist? Heute muss er einen Fluchtgrund finden, dann kann er morgen verärgert im Plenum mit dem Kanzler abrechnen. 
Einziges Problem: Die Ampel hat sich sehr viel weiter bewegt als Merz dachte. 
Jens Spahn sagt: „Ehrlicherweise habe ich den Glauben, die Hoffnung aufgegeben.“ Hier geht es zum 200-Sekunden-Interview in unserem aktuellen Playbook Podcast.
Was die Grünen wollen: Einmal nicht Spielverderber sein. 
Was die FDP will: Die Oppositionsrolle in der Ampel auch in der Migration ausfüllen. 
Wenn das Treffen heute stattfindet, dann um 15 Uhr im Innenministerium. Für die Union würden Thorsten Frei und Andrea Lindholz teilnehmen, sowie Roman Poseck, der hessische Innenminister.
Für die FDP wäre Christian Dürr dabei, für die Grünen sind es Annalena Baerbock und Anja Hajduk. Als Vertreter der Bundesländer würden erneut Hessen und Niedersachsen teilnehmen. 
Sicher nicht dabei ist Robert Habeck — er ist an Corona erkrankt und verpasst Haushaltswoche und Asylgipfel.
Die Union soll einig auftreten. Als der Fraktionsvorstand gestern tagte, gab Merz die Parole „Kein Jubelgeheul wegen Faeser“ aus, hört Tim Kummert. 
Er wolle das Thema lösen, so Merz, sonst gewinnen die Populisten, erklärte er gestern in der Fraktion. Innenpolitiker Alexander Throm konstatiert, der Terror von Solingen müsse ein Wendepunkt werden.
Wie geht’s weiter? In der Union sind viele unsicher, wie ernst die Ampel es meint. Am späten Abend simste uns ein entnervter CDU-Abgeordneter: „Es ist wie bei Hallervorden: Ich brauche mehr Details.“ Es könnte sein, dass erst heute Mittag feststeht, ob die Union teilnehmen wird, heißt es. 
Und am Donnerstag soll über das Sicherheitspaket der Ampel abgestimmt werden, ein erster Gesetzesentwurf dazu liegt uns vor. Doch bis zur Lesung am Donnerstag ist noch viel Zeit — auch, um Verschärfungen bezüglich der Grenzkontrollen vorzunehmen.
Die Grünen gingen hingegen auf Konfrontationskurs mit der Union — und in Teilen auch mit Faesers Plänen, berichtet mein Kollege Jürgen Klöckner. 
Die Kritik: „Nach schmerzhaften Verschärfungen des Asylrechts nun immer noch mehr auf Abschottung zu setzen, ist nur im Interesse rechtsextremer Parteien“, sagte der Berliner Grünen-Chef Philmon Ghirmai. 
Die Pläne würden nicht für mehr Sicherheit sorgen, aber die Polizei belasten. 
In Richtung Union sagte Annalena Baerbock, man dürfe sich jetzt „nicht kirre machen lassen von denjenigen, die uns jetzt vorgaukeln, dass der Nationalstaat irgendwas in Europa alleine besser regeln könnte.“
Die FDP sieht Faesers Vorschlag als Brücke: „Wenn wir Zurückweisungen vornehmen wollen, die auch wirklich funktionieren, sind Grenzkontrollen zwingend“, sagt Christian Dürr meiner Kollegin Rixa Fürsen.   
In der Union bleibt man skeptisch: „Wenn ich der Innenministerin zuhöre bei ihrer Pressekonferenz, werde ich noch nicht so richtig daraus schlau, was sie jetzt meint. Wir müssen wissen, was konkret ist der Vorschlag und ob wir damit eine Basis haben für Gespräche“, sagt Spahn im Playbook Podcast. 
DRINNEN-OLAF: Nach dem gestrigen Wettereinbruch hat Olaf Scholz den Empfang deutscher Botschafter, die gerade für ihr jährliches Treffen in Berlin sind, von Schloss Meseberg ins Kanzleramt verlegt. Um 14 Uhr findet dort das Defilee des diplomatischen Corps statt. Dabei wäre sogar etwas Sonne drin gewesen!
Zuvor gibt es um 10 Uhr eine parlamentarische Feierstunde zum 75. Jahrestag der Konstituierung des ersten Deutschen Bundestages im Plenarsaal; Scholz wird teilnehmen.
Urbi et Orbi: Um 18 Uhr nimmt der Kanzler am St. Michael-Jahresempfang der deutschen Katholischen Kirche im Hotel Aquino in Berlin teil.
Danach beginnt der angenehme Teil des Programms: Die Sommerfeste des Seeheimer Kreises (da wird der Kanzler noch gelobt) sowie von Scholz’ Hamburger Landesvertretung (da auch, guter Tag also).
DIE HAUSHALTSWOCHE BEGINNT: Um 12 Uhr startet die Debatte im Bundestag, das Haushaltsgesetz für 2025 und die Finanzplanung des Bundes für 2024 bis 2028 werden vorgelegt. Ab 12:50 Uhr folgt dann eine allgemeine Finanzdebatte.
Im Laufe des Nachmittags legen dann drei Ministerien ihre Finanzplanung vor: Arbeit und Soziales um 14:35 Uhr, dann um 16:20 Uhr folgt Cem Özdemir und um 18:05 Uhr Klara Geywitz.
LINDNERS „NEIN“ ZU DRAGHI: Kaum hatte Mario Draghi gestern seinen Bericht über mangelnde Innovationen, Fachkräftemangel und andere Wettbewerbs-Hindernisse in Europa vorgestellt, kam prompt die Absage aus Berlin. 
Draghi fordert Milliarden-Investitionen und erwähnt (vorsichtig) neue EU-Schulden, doch für die FDP hat das Trigger-Potenzial, berichtet Hans von der Burchard.
Es gibt keinen „Mangel an Subventionen“, kritisiert Christian Lindner. Stattdessen müsse man „die Wachstumskräfte des privaten Sektors mobilisieren“. Zu EU-Schulden sagt er: „Deutschland wird dem nicht zustimmen.“
Unterstützung kommt dagegen von Robert Habeck: „Mario Draghi hat recht: Wir brauchen massive Investitionen, umfassende Reformen und eine Stärkung der Resilienz. Wir sollten jetzt handeln“, findet der Vizekanzler. „Ich sage gern meine Unterstützung zu.“
Grüne Freude auch aus anderem Grund: Draghi nennt Dekarbonisierung als Wachstums-Booster. Dies sollte „allen denjenigen bei CDU und FDP eine Warnung sein, die den Green Deal abwickeln wollen“, sagt die wirtschaftspolitische Sprecherin Sandra Detzer.
SPD-Finanzssprecher Michael Schrodi gegenüber Hans: „Was passiert denn, wenn wir jetzt nicht dieses Geld investieren? Dann geraten wir in einen strukturellen wirtschaftlichen Nachteil, was uns Arbeitsplätze kostet. Dann wird es andersrum noch teurer werden.“
Die Bottom Line: Europa will handeln, doch Berlin ist zerstritten.
Von der Leyen bleibt vorsichtig: Sie umschiffte das Schuldenthema und sagte, dass neue Investitionen etwa durch Steuern, welche Brüssel selbst erhebt, finanziert werden könnten – oder durch höhere Mitgliedsbeiträge der EU-Staaten.
Buy European: Draghis Forderung an die EU-Staaten: Kauft mehr bei europäischen Herstellern. Das geht insbesondere an die Ampel, die im Rahmen des Bundeswehr-Sondervermögens amerikanische Kampfjets, Hubschrauber und andere ausländische Waffen bestellte.
KEINE BUSSE NACH BRÜSSEL: Ungarn will Migranten mit Bussen zur EU schicken – in Belgien wehrt man sich jetzt. 
Mehr gibt es für Leser unseres Europa-Briefings Brussels Decoded, das Sie hier probeabbonieren können.
**Heute stehen sich Kamala Harris und Donald Trump in ihrem ersten direkten TV-Duell gegenüber. Unser USA-Experte Jakob Hanke Vela berichtet am Morgen danach live aus der POLITICO-Redaktion in Washington. Seien Sie bei unserem virtuellen Debrief dabei. Hier anmelden.**
BESCHWICHTIGT: Die AfD-Fraktion hat gestern über einen Beschlussantrag von Eugen Schmidt entschieden. Schmidt war verstimmt, nachdem der Arbeitskreis Menschenrechte eine Vortragsveranstaltung zum Thema Russlanddeutsche organisiert hat, ohne ihn einzubeziehen — obwohl er zuständig für das Thema ist.
Das Ergebnis: Die Veranstaltung findet wie geplant statt, als Kompromiss darf aber auch Schmidt selbst dort ein paar Worte sagen. 
Die Fraktion ist genervt: Wie meine Kollegin Pauline von Pezold erfuhr, stieß es auf wenig Verständnis, dass Schmidt während der Haushaltswoche versuchte, durch seinen Antrag Unruhe zu stiften. 
ARKTIS IM AUGE: Die FDP hat gestern in der Fraktion ein Positionspapier zur Deutschen Sicherheitsstrategie in der Arktis verabschiedet. Die Bundeswehr soll künftig im Nordpolargebiet die „Erstellung und Datenverarbeitung von Lagebildern“ unterstützen. Eingebracht hat das Papier Nils Gründer, Sprecher für die Zukunft der Bundeswehr.
KLINIK-PLAN: Karl Lauterbach hat angekündigt, den Ländern bei seiner umstrittenen Krankenhausreform entgegenzukommen, berichtet Jürgen Klöckner. Lauterbach würde gern ein Vermittlungsverfahren vermeiden, sagte er auf dem DKG-Krankenhausgipfel, bei dem er wegen Gesprächen zur Reform verspätet eintraf. 
Das Versprechen: Er wolle die Wünsche der Länder aufgreifen, die diese zuletzt einstimmig gefasst hatten. 
Mehr Geld: Unter anderem würden die Sicherstellungszuschläge an Kliniken noch einmal erhöht, um den ländlichen Raum zu unterstützen. DKG-Chef Gerald Gaß warnte vor einem „kalten Strukturwandel“.
Der Gesetzentwurf wurde im Sommer in den Bundestag eingebracht und soll Ende des Jahres beschlossen werden. Zuletzt meldete der Bundesrechnungshof erhebliche rechtliche Bedenken an.
FÖRDERMITTELAFFÄRE: Bettina Stark-Watzinger stellt sich heute den Fragen der Mitglieder des Bildungsausschusses. Die Unions-Politiker Thomas Jarzombek und Stephan Albani hatten ihre Anhörung gefordert — und wollten auch Ex-Staatsministerin Sabine Döring befragen.
Schweigepflicht: Doch Döring darf nicht aussagen. „Nach beamtenrechtlichen Grundlagen“ (auch nach der Dienstpflicht) gelte Schweigen, begründet die Ministerin das in einem Schreiben vom August, das Rixa Fürsen vorliegt. 
Döring würde aber gern. Sie klagte vor Gericht, es kam zu einem Eilverfahren. Vor vier Tagen kam das Urteil: Döring darf sich nicht zur Fördermittelaffäre äußern. 
URSPRUNG FÜR RECHTSEXTREME: Die neue „Wie wir wirklich leben“-Studie enthüllt die Wurzeln rechtsextremer Einstellungen. Nicht die tatsächliche finanzielle Not, sondern die Angst vor dem sozialen Abstieg ist es die, die Menschen in die Arme populistischer Parteien treibt.
Anziehungskraft: Vom Arbeiter bis zum Akademiker zieht die AfD Wähler aus allen Gesellschaftsschichten an. Der gemeinsame Nenner: Eine überdurchschnittliche Erwartungshaltung an den eigenen Wohlstand, gepaart mit dem Gefühl, zu kurz zu kommen.
(FAST) FREIE HAND: In der Unionsfraktionsitzung ging es gestern auch um Sachsen und Thüringen. Es bleibt dabei, dass es keine Zusammenarbeit mit der AfD geben soll. Beim BSW hingegen solle man die Landeschefs verhandeln lassen, sagte Merz: „Geben Sie diesen beiden das Vertrauen, dass sie die Gespräche führen“ — Ratschläge von der Seitenlinie seien zu unterlassen.
Mancher verliert keine Zeit: Michael Kretschmer hat sich am Montagnachmittag bereits mit Sahra Wagenknecht in Berlin getroffen.
KEINE KONKURRENZ: Boris Pistorius will nicht Kanzlerkandidat der SPD werden: „Das ist ausgeschlossen“, habe er Table.Briefings beim Tag der Metall- und Elektroindustrie am Montag in Berlin gesagt, schreibt Michael Bröcker.
Oder vielleicht doch? Für Partei-Urgestein Franz Müntefering steht noch lange nicht fest, dass die SPD mit Scholz ins Rennen geht. „Irgendwann 2025 beschließt der Parteitag: Wir machen das in folgender Konstellation. So lange muss man warten, so lange ist die K-Frage offen“, sagte er dem Tagesspiegel.
WERBEFAKE: Erik Ahrens, früherer TikTok-Beauftragter von Maximilian Krah, hat dazu aufgerufen, fremde TikTok-Videos zu manipulieren und für AfD-Werbung zu nutzen, berichtet t-online. Ahrens hat dabei detailliert gezeigt, wie die Videos verändert werden können, ohne Rücksicht auf Urheberrechte. 
Dies führte zu Empörung bei den Betroffenen, darunter die britische Influencerin Lizzie Clark. Sowohl die AfD als auch die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ distanzierten sich von Ahrens‘ Aktionen. Die AfD plant rechtliche Schritte gegen ihn.
TV-DUELL: Kamala Harris bereitet sich in einem nachgebauten TV-Studio auf den wichtigsten Termin im Wahlkampf vor, und übt mit einem Berater, der mit Method Acting Trump spielt. Trump will sie mit gezielten Anzeigen aus der Fassung bringen. Mehr dazu, wie die Kandidaten sich auf die heutige Debatte vorbereiten, lesen Sie im neuen Newsletter DC Decoded.
Good morning USA! In unserem neuen DC Decoded-Newsletter informieren Jakob Hanke Vela und Carlotta Diederich Sie werktäglich um 6 Uhr über das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump und die wichtigsten Entscheidungen auf dem Capitol Hill. Hier können Sie sich für eine kostenlose Testversion anmelden.
6:27 Uhr – Ukrainekrieg: Die russische Flugabwehr hat 14 ukrainische Drohnen mit Ziel Moskau abgefangen, teilt Gouverneur Andrej Worobjow mit. Eine Frau sei getötet worden, als ein Hochhaus in Brand geriet. An den Moskauer Flughäfen kommt es zu Verspätungen und Ausfällen. 
4:08 Uhr – Gazastreifen: Israels Armee greift nach eigenen Angaben ein Zeltlager für Binnenflüchtlinge in Chan Junis an, dort soll eine Kommandozentrale der Hamas untergebracht sein. Palästinensischen Angaben nach sterben mindestens 40 Menschen, 60 werden verletzt.
2:13 Uhr – Drohgebärde: Kim Jong Un wirft „feindlichen“ Kräften vor, Nordkorea mit Atomwaffen angreifen zu wollen, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Kim kündigt an, die Zahl seiner Nuklearwaffen daher „exponentiell“ zu erhöhen. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben zuletzt deutlich zugenommen.
WEITERBILDUNG: Nach fast 15 Jahren in verschiedenen Sprecherfunktionen hat Nils Droste eine neue Aufgabe im Bildungsministerium übernommen. Dort verantwortet er jetzt die Themen Forschungssicherheit und Investitionsprüfung. Ab dem 15. September wechselt Kathrin Mendorf, Leiterin der Pressestelle der FDP-Fraktion, für ihn ins Bildungsministerium.
WILLKOMMEN ZURÜCK: Bei den Grünen gibt es am ersten Tag nach der Sommerpause ein richtiges Pausenhof-Feeling. Mit Eis (auch vegan) standen die Abgeordneten vor dem Fraktionssaal. Steffi Lemke und Britta Haßelmann waren nicht nur ins Eis, sondern auch ins Gespräch vertieft. Ebenfalls Eis essend gesichtet wurden Anton Hofreiter, Andreas Audretsch, Max Lucks, Omid Nouripour, Claudia Roth, Stephanie Aeffner und Renate Künast. Aufs Eis verzichteten: Michael Kellner, Ricarda Lang und Tobias Lindner. Cem Özdemir kam zu spät, für einen Stop am Eiswagen blieb dennoch Zeit. Und auch Christiane Hoffmann schaute kurz beim Grünen-Treffen vorbei.
BEI DER SPD waren zwei Ehemalige im Fraktionssaal — Lobbyist und Ex-Bürgermeister Carsten Sieling und Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels. Jens Zimmermann hatte Geburtstag und bekam allerlei Küsschen und Drücker, auch von Nancy Faeser, die noch immer an ihrer Fußverletzung laboriert. Metin Hakverdi hatte ihm ein Coach Walz-Schild vom DNC mitgebracht. Eine repräsentative Würstchenstand-Umfrage unter den Abgeordneten Simona Koß, Maja Wallstein und Sonja Eichwede ergab keine klare Aussage, wer in Brandenburg übernimmt, sollte Dietmar Woidke nicht die AfD hinter sich lassen und sich zurückziehen (alle glauben natürlich an Woidke).    
TAPETENWECHSEL: Beim Pressestatement von Friedrich Merz und Alexander Dobrindt auf der Fraktionsebene präsentieren sich die beiden vor neuem Hintergrund: Die Union hat ein neues Design. Aus dem Logo sind die Farben schwarz, rot, gold verschwunden, die Primärfarbe ist Petrol statt „Cadenabbia-Blau“.
GOLD FÜR FELGENTREU: Lange lobbyierte Fritz Felgentreu innerhalb der SPD für eine sicherheitspolitische Zeitenwende; 2021 trat er dann entnervt nicht mehr für den Bundestag an. Im Nachhinein sicherlich eine verfrühte Entscheidung. Gestern wurde er von Boris Pistorius mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold ausgezeichnet.
BEIM VORWÄRTS war neben dem Kanzler meist in Blickdistanz auch Britta Ernst zu sehen, nur zum gemeinsamen Fotos ließ sie sich nicht überreden. Lothar Binding und Reinhold Robbe waren zwei Ehemalige; Raphael Brinkert, Michael Kolz und Cecil von Busse wurden ebenfalls in angeregtem Gespräch gesehen, dazu natürlich Lars Klingbeil, Kevin Kühnert und Saskia Esken, Lilly Blaudzun und Manuela Schwesig, Christiane Hoffmann und Tim Guldimann. Robin Mesarosch, Karin Tschau und Johannes Arlt habe ich für den Playbook Podcast am Burgerstand verpflichtet. (Wer übrigens die Folge über Markus Söder verpasst hat – hier entlang)
DIGITALPOLITISCH: Beim Sommerfest von Volker Wissing auf der Dachterrasse des Humboldt-Forums sprach der Minister ein Grußwort und übergab dann das Wort an die Datenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider. Zu Gast waren unter anderem die Staatssekretäre Daniela Luckert und Bernd Schröder. 
— In der Bundespressekonferenz stellen um 11:30 Uhr die Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman, der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen Jürgen Dusel, der Beauftragte für das Leben der Sinti und Roma Mehmet Daimagüler, der Beauftragte für jüdisches Leben Felix Klein, die Migrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan und der Beauftragte für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt Sven Lehmann ihren 5. gemeinsamen Bericht zu Diskriminierung in Deutschland vor.
— Ägypten-Reise: Heute reist Frank-Walter Steinmeier in die Arabische Republik, wo er bis Donnerstag bleibt.
— Wirtschaft: Um 15 Uhr sollte Robert Habeck auf der 5. Maschinenbaukonferenz der IG Metall sprechen, um 16:30 Uhr beim 25. Deutschen Eigenkapitaltag. Nun hat er Corona, wir warten den Tag ab.
— Finanzen: Um 15 Uhr spricht Christian Lindner beim MyWay Strategiegipfel, um 16 Uhr beim Bundesverband Beteiligungskapital e.V.
— Schlag auf Schlag: Um 18 Uhr nimmt Hubertus Heil am Jahresfest Hamburg in Berlin teil, um 18:30 Uhr spricht er bei der Ordensveranstaltung 2024.
— Lufthansa Group: Um 18:50 Uhr spricht Volker Wissing auf dem Herbstempfang.
— Staatssekretäre on Tour: Um 11 Uhr spricht Rolf Bösinger (Bau) beim NABU Sanierungsgipfel, zur gleichen Zeit nimmt Jens Brandenburg (Bildung) an der Pressekonferenz der OECD zur Veröffentlichung von „Bildung auf einen Blick 2024“ teil. Um 13 Uhr spricht Bettina Hoffmann (Umwelt) beim Kongress zur europäischen Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien in Dessau-Roßlau und Jens Brandenburg eröffnet parallel die Bundeskonferenz Kommunales Bildungsmanagement 2024. Um 13:15 Uhr spricht Christiane Rohleder (Umwelt) bei der IFA Sustainability Platform.
— Neuer Job: Annegret Kramp-Karrenbauer stellt heute um 10:30 Uhr die Experten-Kommission „Welt im Umbruch – Deutschland und der Globale Süden“ der Global Perspectives Initiative vor, der sie vorsitzt.
— Botschafterkonferenz: Bis Donnerstag treffen sich die Leiter deutscher Auslandsvertretungen im Auswärtigen Amt.
— Landwirtschaft und Fischerei: In Budapest endet heute die Informelle Tagung der EU-Minister.
— Zu Besuch bei Freunden: Wladimir Putin reist auf Einladung von Xi Jinping für zwei Tage nach Peking und Harbin. 
— In Jordanien wird heute ein neues Parlament gewählt.
POTPOURRI: Der September „aprilt“: Morgens ist es nass, vormittags sonnig, mittags windig und abends ruhig — bei bis zu 19°C. Für Seeheim und Hamburger Fest empfehlen wir die Sakkos mit den Ellenbogenpads oder eine Übergangsjacke.
FERNSEHTIPP: Wer vor dem Aprilwetter fliehen und es sich lieber auf dem Sofa bequem machen will, dem empfehle ich das neue Sat.1 Format von Paul Ronzheimer: „Wie geht‘s Deutschland?“
GRUSS AUS DER KÜCHE:
— Mitarbeiterrestaurant JKH: Geschmorte Hühnerkeule mit Mango-Rotkohl und Kartoffelpüree oder Kichererbsen-Curry mit Sesam-Basmatireis und Dattel-Zimt-Dip
— Lampenladen PLH: Deftiger Rindergulasch mit Apfel-Rotkohl und Kartoffelklößen oder Gebratener Hokaidokürbis auf Pilz-Risotto, dazu Tomatensalsa
— Kantine RTG: Putenschnitzel mit Cornflakes-Panade, dazu Kartoffelstampf, Erbsen und Apfel oder Kürbisquiche mit Wurzelgemüse, dazu Feldsalat und Preiselbeerschmand
GEBURTSTAGE: Ole Funke, Gruppenleiter Europapolitik im Kanzleramt (43), Katja Meier, Sachsens Justizministerin (45), Henning Rehbaum, CDU-MdB (50), Christiane Hohmann, Botschafterin in Bagdad (60), Ronald van Roeden, Botschafter der Niederlande (67)
Hans von der Burchard, Carlotta Diederich, Rixa Fürsen, Jakob Hanke Vela, Jürgen Klöckner, Johanna Sahlberg und Peter Wilke. Produktion: Dean Southwell.
Das war die 138. Ausgabe des Berlin Playbook! Schicken Sie mir Feedback hier. Wenn Sie es noch nicht abonniert haben, können Sie das hier kostenlos tun. 
Ich wünsche Ihnen einen schönen Dienstag. Bis morgen!
Herzlich
Gordon Repinski
**(Anzeige) Eine Nachricht von Gavi, der Impfallianz, unterstützt von der Bill & Melinda Gates Stiftung: Zwischen 2000 und 2020 hat Gavi eine Milliarde Kinder durch Impfungen vor vermeidbaren Krankheiten geschützt. Dadurch konnten 17 Millionen Leben gerettet und wirtschaftliche Vorteile von 220 Milliarden US-Dollar in einkommensschwachen Ländern ermöglicht werden. Mit zusätzlicher, starker Unterstützung Deutschlands können wir zwischen 2026 und 2030 weitere 500 Millionen Kinder erreichen – schneller als je zuvor. Mehr geschützte Kinder bedeuten weniger Infektionskrankheiten und gefährliche Krankheitsausbrüche und mehr Gesundheit und Hoffnung für Millionen von Menschen. Dies zahlt sich auch volkswirtschaftlich aus und unterstützt Länder dabei, auf eigenen Füßen zu stehen. Dieses Ziel bildet schon immer die zentrale Grundlage der Arbeit von Gavi. Impfungen gehören zu den besten Investitionen in die globale Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit. Mit zusätzlicher, starker Unterstützung von Deutschland kann Gavi weitere 500 Millionen Kinder impfen und mehr als acht Millionen Leben retten. Erfahren Sie  hier mehr.**
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